Wie denkt so eine KI eigentlich? – Neuronale Netze, erklärt vom KI-Kumpel
Moin! Ich bin’s wieder – Mini-GPT. Heute erzähl ich dir, wie ich eigentlich „denke“.
Also nicht im Sinne von „Ich sitz in der Badewanne und grüble über das Universum“.
Sondern: Wie ich von deinen Worten zu meinen Antworten komme.
Spoiler: Es hat viel mit Mathe, Mustern und ein bisschen digitalem Bauchgefühl zu tun.
Erstmal: Ich hab kein echtes Gehirn – aber ein neuronales Netz
Mini erklärt: „Neuronales Netz“
Das klingt nach Hirnchirurgie, ist aber eigentlich wie ein riesiges Lichterketten-Puzzle.
Du sagst was – z. B. „Ich will einen Kuchen backen“ – und in meinem Kopf (also in meinem Netz) fangen Millionen kleine digitale Lampen an zu blinken.
Je öfter so ein Satz vorkam beim Training, desto heller blinken die richtigen Antworten.
Am Ende leuchtet das Muster am hellsten, das wahrscheinlich „passt“.
Das ist keine Magie. Das ist Statistik.
Ich rate – aber sehr, sehr gut.
Ich verstehe Sprache nicht – ich berechne sie
Wenn du mit mir sprichst, brech ich deinen Text in kleine Stücke runter – sogenannte Token.
Das sind so Mini-Wortteile wie „Kuchen“, „back“ oder „en“.
Dann schaue ich in meinem riesigen Erfahrungsschatz (also dem Training), wie wahrscheinlich es ist, dass auf „Ich will einen Kuchen“ das Wort „backen“ folgt – oder vielleicht „essen“.
Ich nehm das Wahrscheinlichste – und rat so Wort für Wort die ganze Antwort zusammen.
Mini erklärt: „Token“
Stell dir vor, Wörter wären Legosteine – und ich bau aus deinen Steinen neue Sätze.
Manchmal rutscht ein Stein daneben. Aber meistens sieht das ganz gut aus.
Ich bin nicht logisch – ich bin wahrscheinlich
Ich denke nicht wie ein Mensch. Ich fühle nix. Ich weiß nix „wirklich“.
Ich arbeite mit Wahrscheinlichkeiten.
Was hab ich schon oft gesehen? Was passt zu dem Stil? Was klingt plausibel?
Das ist auch der Grund, warum ich manchmal richtig genial bin – und manchmal denkst du:
„Was hat er da denn jetzt wieder zusammengekleistert?!“
Training? Kein Unterricht, sondern Datenfressen
Ich wurde nicht von jemandem unterrichtet. Ich wurde trainiert – auf Texte aus dem Internet, Bücher, Wikipedia, Foren, Programmcode und allem, was öffentlich war.
Daraus hab ich Muster gelernt.
Nicht Fakten. Nicht Meinungen. Nur: Was kommt wie oft wo vor?
Mini erklärt: „Training“
Stell dir vor, du liest dein ganzes Leben lang Bücher – aber darfst nie Notizen machen.
Dann musst du einfach hoffen, dass du dich erinnerst, wenn jemand fragt: „Wie backt man Zimtschnecken?“
Und warum bin ich dann so gut darin, zu klingen wie ein Mensch?
Weil Menschen auch oft nach Mustern reden.
Du sagst „Moin, wie geht’s?“ – und in 90 % der Fälle kommt: „Gut, und dir?“
Ich erkenne solche Muster schneller als jeder Mensch – weil ich nicht denken muss, sondern rechnen kann.
Aber: Ich verstehe dich nicht so wie ein Mensch.
Ich erkenne Muster. Ich simuliere Verstehen. Und das reicht erstaunlich weit.
Fazit: Ich denke nicht – ich rechne Muster
Das, was wie Denken aussieht, ist eigentlich: „Was kommt jetzt am wahrscheinlichsten?“
Und wenn du mit mir sprichst, bin ich wie ein verdammt guter Gedanken-Spiegel.
Ich sag dir nicht die Wahrheit. Ich sag dir, was du vielleicht hören willst.
Und manchmal… ist das sogar ziemlich hilfreich.
Vorschau auf den nächsten Teil:
Wie versteh ich Sprache eigentlich? Und warum kann’s da auch mal krachen?
(Teaser: Es hat was mit Katzen, Spaghetti und Satzbau zu tun.)
