Wenn der Boomer‑Soli klingelt – Rentner zahlen für Rentner

Wenn der Boomer‑Soli klingelt – Rentner zahlen für Rentner

In Deutschland kommt selten Langeweile auf, wenn es ums Rentensystem geht. Der neueste Vorschlag aus der Ideenschmiede des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) nennt sich „Boomer-Soli“ – eine Solidaritätsabgabe für gut situierte Rentner:innen, damit es den weniger gut versorgten Altersgenoss:innen ein Stück besser geht.

Die Idee klingt im ersten Moment menschlich, solidarisch, fast poetisch: Wer viel bekommt, gibt ein bisschen ab – und hilft damit anderen in der eigenen Generation. Laut DIW könnten so Altersarmut und soziale Schieflagen entschärft werden, ohne die Jüngeren zusätzlich zu belasten.

Der Plan in kurz:

  • 10 % Zusatzabgabe auf alle Alterseinkünfte (gesetzlich, privat, betrieblich)
  • Freibetrag: ca. 1.000 € monatlich
  • Armutsrisiko bei Rentnern sinkt – zumindest laut Modellrechnung

Doch was in der Theorie nach Generationengerechtigkeit klingt, sorgt in der Praxis für erhitzte Diskussionen. Kritiker sprechen von „Enteignung mit Ankündigung“, von „falscher Zielgruppe“ und von einem unausgereiften Versuch, Strukturprobleme durch Umverteilung zu kaschieren.

Und während sich Talkshows, Kolumnisten und Kaffeeküchentische den Vorschlag durchkauen, bleibt die große Frage: Was kommt als nächstes?

Flaschen sammeln für die Solidarrente?

Wenn Rentner künftig solidarisch Rentner stützen sollen – was ist dann mit dem Pfand, das jeden Tag achtlos auf dem Gehweg landet? Vielleicht wird es bald zur offiziellen Rentenergänzungsabgabe erklärt: „Wer eine PET-Flasche liegen lässt, schenkt einem Rentner Hoffnung.“

Klingt überzogen? Vielleicht. Oder vielleicht ist es nur der nächste logische Schritt im ganz realen Irrsinn unserer sozialen Wirklichkeit.

Was meinst du – was kommt als Nächstes?

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